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Seit Anfang der Woche hört man aus einigen Klassenzimmern ein merkwürdiges Geräusch – ein hohes Piepen, das ein bisschen an Tinnitus, dieses lästige Ohrgeräusch, erinnert. Verursacht wird es von den kleinen Geräten, die den CO2 Gehalt der Luft messen. Diese Geräte haben die Schülerinnen und Schüler der AG „Medienscouts“, Melvin, Simon, Ramon, Finn, Lare, Niclas, Ole, Bjarne, Emil und Paul zusammen mit dem FSJler Laurin Zacharias und Herrn Dr. Rechid entworfen. Insgesamt haben die Medienscouts drei Doppelstunden in den Bau der sechzig Geräte investiert. Mit ihnen können wir die Lüftungszeiten nun flexibler gestalten.
Die Messgeräte zeigen den Kohlenstoffdioxidgehalt in ppm, also parts per million (Anteile pro Million) an – vereinfacht gesagt, wie viele CO2 Teilchen in einer Million Luftteilchen vorhanden sind. Wissenschaftliche Forschungen haben einen Zusammenhang zwischen den CO2 Werten und der Aerosol-Konzentration in Innenräumen festgestellt. Deshalb ist es sinnvolle Maßnahme zum Schutz vor Corona, bei zu hohen CO2 Konzentrationen zu lüften (außerdem kann man sich bei besserer Luft auch besser konzentrieren!). Ab einem Wert von 800 ppm blinkt die digitale Anzeige der Messgeräte: Zeit zu Lüften. Empfohlen wird, dass der Wert die Zahl 1000 nicht übersteigt. Sollte dies doch passieren, beginnt das Messgerät, in Abständen einen Piepton zu erzeugen. Ab einem Wert von 1200 wird ein dauerhafter Warnton erzeugt. Damit bieten die Geräte eine Orientierung, wann gelüftet werden muss – und wann Fenster und Türen auch mal eine Weile geschlossen bleiben können (auch wenn das jetzt zugegebenermaßen noch seltener geworden ist).
Noch befinden sich die Messgeräte allerdings in einer Testphase und es gibt bei einzelnen Geräten Unregelmäßigkeiten bei der Funktion. „Wir sind zuversichtlich, dass es demnächst überall funktioniert“, sagt Ole aus der Q2. Sollte eine Anzeige mal auf einen Wert eingefroren sein, empfiehlt er, für kurze Zeit den Stecker zu ziehen, sofern dieser erreichbar ist. Sinnvoll sei dies auch über das Wochenende. Eine vermeintliche Fehlfunktion, die häufiger gemeldet wurde, lässt sich physikalisch erklären: Steigt der Wert zunächst weiter stark an, wenn gelüftet wird, liegt das daran, dass kalte Luft in den Raum hineinkommt und die warme „verbrauchte“ Luft nach oben steigt. Die C02 Messgeräte sind ebenfalls oben angebracht und messen nun erst einmal den höheren Wert.
Übrigens werden alle Daten der CO2 Messgeräte gesammelt und in einer zentralen Datenbank gespeichert. Das ermöglicht eine schulweite Auswertung. Spannend ist zum Beispiel, ob zwischen den verschiedenen Gebäuden Unterschiede feststellbar sind.
Herr Bergmann lobte den Einsatz der Medienscouts sehr, denn der Kauf der Geräte im Handel wäre mindestens dreimal so teuer gewesen. Das hätte sich die Schule nicht leisten können. „Was Sinnvolles gemacht in der Schule – wann passiert das schon mal?“, scherzte er. Die Freude und der Stolz waren ihm dabei anzusehen.