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Schon am Freitag, den 13.03.2020 hat mir meine Mutter erklärt, dass die Schule zwar geschlossen bleibt, wir aber weiterhin zu Hause nach Stundenplan arbeiten müssen. Im ersten Moment, als sie gesagt hat, die Schule bleibt geschlossen, war ich froh. Aber als ich gehört habe, dass wir trotzdem Aufgaben machen müssen, war mir klar, dass ich dann lieber zur Schule gehe.
Trotzdem fand ich die 1.Woche Homeschooling noch sehr toll. Am Montag fand ich es zuerst witzig und habe mir vorgestellt, dass der Lehrer vor uns steht und uns begrüßt und wir sofort anfangen zu arbeiten, als ob wir einen ganz normalen Schultag hätten. Also habe ich die Schule so zu sagen gespielt. Am Dienstag wurde mir klar, dass ich mich besser organisieren muss, und habe mir einen eigenen Wochenplan gemacht.
Irgendwann habe ich Schwierigkeiten bei den Aufgaben bekommen. Auf einmal war alles so durcheinander und ich habe gar nichts mehr verstanden. Es war mir alles zu neu und ich musste auf einmal alles selber lernen und es war mir alles zu viel.
IServ hatte ich schon lange auf meinem Handy, habe aber noch nie alle Funktionen genutzt. Deshalb war es auch hier ein bisschen zu viel. Auf einmal erhielt ich viele Mails mit unterschiedlichen Informationen, mich schrieben verschiedene Lehrer an, welchen man manchmal antworten musste. Zudem habe ich 1000 Chats (ironisch gemeint) für verschiedene Fächer, wo die Klasse sich mit dem Lehrer unterhalten hat.
Dann habe ich jeden Tag mehrere Aufgaben bekommen, welche ich jeden Tag prüfen, verstehen, alleine bearbeiten, abfotografieren und bis 18:00 hochladen musste.
Meine Mutter hatte ab Montag, den 16.03.2020 auch zu Hause im Homeoffice gearbeitet. Da ich aber immer so viele Fragen hatte und alleine nicht ganz klar gekommen bin, musste meine Mutter Urlaub nehmen. Wir haben ab da angefangen vieles zu korrigieren. Ich war sehr froh, dass sie jeden Tag für mich da war. Aber auch so war es für uns beide viel und wir kamen nicht ganz hinterher.
Bis zu den Ferien haben wir einigermaßen geschafft, alles nachzuholen. Dann hatten wir 3 Wochen Osterferien. Diese waren schön, denn die Sonne hat geschienen und es war warm. Ich habe mich mit meiner Freundin getroffen und wir sind Inliner gefahren, aber wir mussten den Abstand halten. Deshalb haben wir uns auch gegenseitig kleine Überraschungen vorbereitet. Wir haben einander gebacken oder Bilder gemalt, welche wir einander vor die Tür gelegt haben. Wenn wir uns nicht treffen durften, haben wir mit ihr viel telefoniert.
Irgendwann waren die Ferien aber vorbei und ich musste wieder die Schule von zu Hause machen ;). Diesmal aber wirklich alleine, da meine Mutter wieder arbeiten musste. Meine Mutter hat mir viel beigebracht und erklärt, deshalb konnte ich vieles alleine machen. Und wenn ich etwas nicht geschafft oder nicht gemacht habe, musste ich es mit meinen Eltern abends nachholen (manchmal sogar bis 22 Uhr).
Die Lehrer waren natürlich auch per Mail oder im Chat für uns da, es ist aber nicht das Gleiche wie in der Schule, wo wir es zusammen machen und die Lehrerin fragen können (außer die Videokonferenz). Manchmal waren die Lehrer nicht sofort erreichbar oder ich habe die Mails oder die Antworten oder die Hilfestellungen nicht ganz verstanden. So habe ich lieber meine Eltern gefragt.
Jetzt wäre ich sehr froh, wenn wir Schule hätten, weil es zu Hause nicht ganz verständlich mit den Aufgaben ist. In der Schule wäre es verständlicher. Dort hat man auch einen Lehrer, den man zu Not fragen kann. Es gäbe auch nicht so viele Aufgaben, denn in der Schule reden wir mehr, weil der Lehrer uns Sachen wie z.B. Mathe erklärt.
Wenn das ganze vorbei ist, werde ich als Erstes meine ganze Familie besuchen, denn ich vermisse sie sooooo sehr. Außerdem möchte ich gerne meine ganzen Freunde und Schulkameraden wiedersehen. Und meinen Tanzkurs vermisse ich auch sehr. Ich möchte, dass alles wieder normal wird und alle gesund bleiben.
Sophia (5. Jahrgang)