Mittelstufe geschafft, was kommt jetzt?

Bild: Claudia Hautumm / pixelio.de

 

Die Mittelstufe ist geschafft, von einem Tag auf den anderen ist man nicht mehr verpflichtet, zur Schule zu gehen. Aber was kommt jetzt? Wie wird das Abitur und was ist, wenn ich gar kein Abitur machen will? Eine Person, die nicht möchte, dass ihr Name genannt wird, hat sich dazu entschieden, nach dem ersten Schulabschluss von der Schule zu gehen. Nun musste sie sich entscheiden, was sie in der Zukunft machen will.

Doch zuerst: Was, wenn ich Abitur machen will? 

Unsere Schule hat gute Möglichkeiten, du kannst zwischen mehreren Profilfächern wählen. Es gibt eine Menge Optionen: Sport, Sprachen, Chemie, Physik, Biologie, Geographie und Kunst. Hierbei kommen jedoch nicht alle Fächer zustande. Die Fächer mit der größten Nachfrage bilden eine Klasse. Oft werden auch zwei Profile gemischt, damit noch mehr Wünsche vertreten werden können. Dabei wirst du stets bis zu deinen gewählten Abiturprüfungen begleitet. Doch nun gibt es einige Vorteile, Handy oder IPad Nutzung ist  jedem selbst überlassen. Viele Sorgen kommen direkt zum Anfang auf, wie Klausurstress oder selbstständiges Lernen. Doch diese Sorgen sollen schnell genommen werden.

Die größten Veränderungen:

Was ist es denn nun, was sich in der Oberstufe wirklich verändert? Das Offensichtlichste ist natürlich, dass keine Arbeiten, sondern Klausuren geschrieben werden Klausuren sind anders als Arbeiten, sie sind länger und werden nun in allen Fächern geschrieben, obwohl oft auch Vorträge, Projekte oder anderes als Klausur gewertet werden kann. Zudem zählt eine Klausur auch sehr viel mehr in das Zeugnis als die Arbeiten zuvor. Doch ist der Klausurstress berechtigt? Viele Lehrer bereiten einen gründlich auf die Klausuren vor, zum Beispiel mit Probeklausuren. Auch sind die ersten Klausuren noch nicht so lang, wie die in der Q2 Phase. Trotzdem ist es eine große Umstellung. In Fächern Klausuren zu schreiben, wo zuvor noch nicht Arbeiten geschrieben wurden, ist nicht leicht und so kommt es auch oft zu eine unerhofften Note. Dies ist jedoch noch kein Problem. Nach der Mittelstufe kommt zunächst erstmal die E- Phase oder auch Einführungsphase. Die Noten, die in diesem Jahr geschrieben werden, sind noch nicht relevant für dein Abitur.

Freistunden und selbstständiges Lernen?

Tatsächlich gibt es eine Menge Freistunden, es kommen Vertretungsstunden im Regelfall nicht vor. Die verlorene Zeit muss jedoch dennoch nachgeholt werden, oft durch Aufgaben der Lehrer, die dann zuhause bearbeitet werden müssen. Hier liegt es nun an den Schülern, sich selbst mit den Aufgaben zu beschäftigen.

Die Vorteile sind natürlich, dass du dich in der Oberstufe nun mehr auf das konzentrieren kannst, was dich interessiert oder du in deinem zukünftigen Beruf machen willst. Nicht nur wegen deines Profilfachs, sondern auch, da du nun einige Fächer abwählen kannst. Die Entscheidung verändert sich oft in den Jahren, doch momentan hängt es davon ab, was man als Profilfach wählt und was für Fächer wegfallen durch dein Profilfach. So zum Beispiel haben Chemie-Profile oft kein Physik mehr und die anderen Klassen können zwischen Physik und Informatik wählen. Es ist auch ein Vorteil, dass man in einer Klasse sitzt, in der alle dasselbe Fach favorisieren. So kann man das Fach genauer behandeln, sich mit anderen austauschen und zudem ist es auch schön Leute, mit denselben Interessen kennen zu lernen.

Die meisten entscheiden sich für’s Abitur, doch das ist noch lange nicht der einzige Weg. 

Wenn man nicht das Abitur machen will, helfen einem die Lehrer nicht mehr weiter und man muss seinen eigenen Weg wählen. Nun gibt es die Möglichkeiten der Ausbildung oder der Berufsschule. Doch die Frage ist: Was interessiert dich?

Viele Entscheiden sich gegen das Abitur, da sie aufgrund von ihren momentanen Noten nicht denken, dass sie das Abitur bestehen könnten. Aber andere wiederrum wissen bereits, welchen Berufsweg sie einschlagen möchten und wissen, dass sie dafür das Abitur nicht brauchen werden und nutzen die Chance, direkt eine Ausbildung zu diesem Beruf zu machen. 

Unsere ehemalige Schülerin an der TMS merkte jedoch, dass das Gymnasium und Schule an sich nicht war, was sie gerne mochte und entschied sich, etwas Fachspezialisiertes mit Unterricht auf niedrigem Niveau zu wählen.

Die Fragen an unsere ehemalige Schülerin (15 Jahre): 

-Geht es auch ohne Abitur?

Ja, tut es.

-Gab es mehrere, die sich dazu entschieden haben?

Ja, tatsächlich mehr, als ich gedacht hätte.

-Was kann man ohne Abitur machen?

Man kann in gewissen Bereichen Ausbildungen machen. Außerdem kann man eine Fachhochschule oder Berufsschule besuchen. Man kann in der Berufsschule in einem Jahr für 4 Tage in der Woche Praktikum machen und an einem Tag geht man zur Schule, das eignet sich für Leute, die das ausgesuchte Praktikum als Beruf machen wollen oder einen Übergang suchen.

Bei uns haben wir zwei Praktika und um ins nächste Jahr zu kommen, müssen wir eins vorweisen können. Jedenfalls soweit ich weiß. Außerdem braucht man einen bestimmten Notendurchschnitt. Außerdem kann man da mit MSA das Berufsgymnasium machen, da macht man dann Unterricht auf Gymnasialniveau mit dem Praxisunterricht.

-Über welche Optionen hattest du nachgedacht?

Ich habe schon mal Probearbeiten für Ausbildungsplätze gemacht im Bereich Kfz Mechatronik und habe mich schlussendlich aufgrund von Absagen bei der Berufsschule beworben.

-Was hattest du für Unterstützung bei der Entscheidung, was du jetzt machen willst?

Meine Eltern haben mir geholfen, bei der Suche nach Ausbildungsplätzen oder Schulplätzen.

– Kann man das Abi später nachholen?

Ja kann man, das ist der Weg, den ich gerade mache ich mache, jetzt einen MSA (Mittlerer Schulabschluss) und dann könnte ich direkt zum Berufsfachgymnasium übergehen mit Bewerbung etc.

– Hat es Vorteile, kein Abitur zu machen?

Nein, eigentlich nicht, es hat für mich keinen Vorteil, aber für Leute, die keine Lust haben, Abitur zu machen oder für Leute, die kein Abitur machen können, ist das eine tolle Option, die Schulpflicht für sich selbst besser zu nutzen.

– Was machst du jetzt genau?

Ich bin jetzt 5 Tage die Woche in der Schule. Ich habe 2 Mal die Woche Praxisunterricht in der Werkstatt (Metalltechnik). Ich bearbeite Metall, ich weiß, sehr spannend. Im Moment haben wir das Projekt, aus Blech ein Modellflugzeug herzustellen (Wir schneiden und formen das Blech). Theorie Unterricht ist bei uns in 2 Teile aufgeteilt, wir haben Technik an sich, wo wir das Benutzen von Messhilfen und das Ausrechnen eines Messfehlers lernen (nur zum Beispiel). Der zweite Part ist „Technische Systeme“, wo wir uns jetzt zum Anfang mit technischen Zeichnungen beschäftigen, also das Einsetzen von Strichstärken, etc. Technik haben wir 1-2 Mal die Woche und Technische Systeme 1 Mal die Woche. Der restliche Unterricht besteht aus Hauptfächern wie Mathe, Deutsch und Englisch aber auch aus Fächern wie Sport, WiPo und Informatik. Alle Fächer sind auf niedrigem Niveau ausgelegt. 

  Hannah (E-Jahrgang)

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