SOS Hunger – Industrienation macht auch vor Toten keinen Halt

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Bild: RIKE / pixelio.de

Wenn unser Konsum jährlich das Leben von Millionen Menschen bedroht


Wir kennen es doch alle: Ein grummelnder Magen und die Lust auf ein deftiges Essen. Es gilt als eine Selbstverständlichkeit: Der Griff zum Kühlschrank. Und sollte sich dort nicht das Passende finden, halten eben die prall gefüllten Regale der zahlreichen Supermärkte und Discounter her. Obwohl sich das Essen bequem liefern lassen oder freitags beim schicken Italiener um die Ecke schlemmen, haben auch ihren Charme.
Umso unvorstellbarer scheint es, dass 2019
690 Millionen von 7,5 Milliarden Menschen hungern. So unfassbar es auch klingt, dass es Millionen Menschen auf der Welt gibt, die Tag für Tag kaum eine richtige Mahlzeit zu sich nehmen können, so ist dies doch die erschreckende Realität: 2019 hungert jeder 11. Mensch und bedingt durch das Krisenjahr 2020 steigen die Zahlen.

Aber wie kann es sein, dass wir im Überfluss von Lebensmitteln schwimmen und gleichzeitig Menschen, besonders in Afrika oder Asien, hungern müssen? Die Ursachen hierfür sind vielschichtig und verursachen durch ihr komplexes Zusammenwirken einen Teufelskreis, an dem wir nicht unschuldig sind.
Ein verzerrter Welthandel, der vor allem von den reichen Industrienationen – also auch von Deutschland – gesteuert wird, führt durch ungerechte Handelsabkommen und Subventionen zu instabilen Märkten und einem unfairen Wettbewerb und Agrarhandel. Die kleinbäuerlichen Landwirte werden schonungslos ausgebeutet und es bleibt ihnen kaum etwas zum Überleben. Alles zu unserem gierigen Wunsch nach wirtschaftlichem Wohlstand.
Unser auf Luxus und weniger auf Nachhaltigkeit bedachter Lebensstil, der sich beispielsweise in unserem massenhaften Fleischkonsum äußert, schadet dem Vorkommen der natürlichen Ressourcen enorm und minimiert diese kontinuierlich. Die Folge: Der Klimawandel. Würde jeder Mensch nach den Standards der reichen Industrienationen leben, so wären jegliche existenziellen Ressourcen in naher Zukunft verbraucht. Doch die Folgen, die schon jetzt auftreten, bekommen besonders die Menschen in Entwicklungsländern zu spüren. Diese äußern sich beispielsweise in Form von Dürren, extremen Wetterphänomenen oder Überschwemmungen und machen es für Bauern unmöglich, auf ihren meist sowieso schon sehr begrenzten Feldern Landwirtschaft zu betreiben.
Zusätzlich zu den von uns ausgelösten Faktoren kommen interne Einflüsse seitens der Regierungen hinzu, die die Situation weiter verschärfen. Eine schlechte Regierungsführung bedeutet für immer mehr Menschen den Verlust von Arbeit oder Land und somit die Knappheit von Nahrung. Die verschiedenen Aspekte sind weitreichend: Von einem schwachen Bildungssystem oder der mangelnden sozialen Sicherung über Ressourcenverschwendung und Konflikte bis hin zur Korruption und fehlenden Investition in die Landwirtschaft. Die Folgen für die Bevölkerung sind verheerend.
In erster Linie äußern sich die Folgen der verschiedenen Faktoren in Armut: Ohne Geld auch keine Versorgung. Es mangelt dann nicht nur an Nahrung, sondern auch an Bildung und medizinischer Versorgung. Ein Teufelskreis, denn Hunger und Armut sind gleichermaßen Ursache als auch Folge. Unterernährte Kinder, 2019 waren das ganze 191 Millionen, haben schlechte Chancen auf eine gesunde Entwicklung und in Folge dessen erwartet sie ein von Armut und Hunger geprägtes Leben. Entsprechend sinkt auch die Standhaftigkeit der Länder in allerlei Hinsicht. Seien es Konflikte, Naturkatastrophen oder weltweite Krisen wie die Coronapandemie. Diese Länder sind zweifellos am schwersten von jeglichen Auswirkungen betroffen und haben am meisten mit diesen zu kämpfen – mit geringer Aussicht auf Erfolg ohne externe Hilfe.
Es ist ein Teufelskreis, eine Abwärtsspirale, die ohne Einwirkung von außen und einem generellen Wandel auf lokaler, nationaler und globaler Ebene nicht unterbrochen werden kann. Hierzu ist es notwendig, dass jegliche Rahmenbedingungen sowohl auf gesellschaftlicher und politischer als auch auf wirtschaftlicher Ebene intern sowie extern von Grund auf verändert werden. Zum einen muss Hilfe zu Selbsthilfe geleistet werden, aber zum anderen bedarf es vor allem einem Wandel des Konsumverhaltens der Industrienationen und dieser betrifft jeden Einzelnen von uns. Jeder ist gefragt, seine Denkweise und sein Verhalten zu reflektierten und in erster Linie zu verändern. Jeder kann etwas tun, sei es eine Spende an eine Hilfsorganisation, die Minimierung des eigenen Fleischkonsums oder der Kauf von regionalen, fair gehandelten Produkten.
Unser Handeln von heute bestimmt das Schicksal von Millionen Menschen von morgen.

Anneke, Q1 Jahrgang

Das Wochenprogramm für die ganze Familie

Dieses Programm dient als Wochenprogramm zur eigenen Reflektion bezüglich des persönlichen Konsumverhaltens.
Du hast über die Woche mehrere Aufgaben in den Bereichen Fleischkonsum, Verkehrsmittelnutzung und Einkauf.
Versuche die Aufgaben immer wie vorgegeben zu bewältigen, um einen Grünen Smiley zu bekommen.
Wenn es kleine Schwierigkeiten gab, die Aufgaben zu befolgen, du dir aber trotzdem Mühe gegeben hast, dann kreuze den gelben Smiley an!
Wenn du die Aufgaben nicht geschafft hast, dann kreuze den roten Smiley an und versuche es nächste Woche besser!


Auswertung der Woche

Bei drei grünen Smileys :
Herzlichen Glückwunsch ___________________ ! Du bist unser Held der Welt !
Versuche nun die Aufgaben auch in Zukunft, in Hinblick auf die Nachhaltigkeit, weiter in deinen Alltag zu integrieren!

Ab zwei gelben Smileys
Toll ________________ ! Du bist ein mittlerer Verbraucher aber da geht nächste Woche noch mehr!
Achte darauf, dass du die Aufgaben, die dir schwergefallen sind, in der nächsten Woche angehst!


Ab zwei roten Smileys
_______________________ , du bist diese Woche leider der Verlierer – Konsumierer.
Es ist toll, dass du mitgemacht hast. Starte nun neu motiviert in die neue Woche und versuche, noch mehr zu verzichten!

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